Das Rus-Projekt

Im Jahre 1977 wurde bei der Insel Lapuri im Finnischen Meerbusen das Wrack eines mehrere Jahrhunderte alten Schiffes gefunden. Es ist verhältnismäßig gut erhalten, und dank ausführlicher Taucherarbeit konnten Zeichnungen angefertigt werden. Das Lapuri-Wrack ist in der Art eines Wikingerschiffes konstruiert. Die Länge beträgt 12 m, die Breite 3 m.

In den Jahren 1991-93 bauten wir auf der Insel Replot im Bottnischen Meerbusen dieses Schiff originalgetreu nach und tauften es auf den Namen Rus (Ruser war die Bezeichnung der Araber für die Wikinger). Wir führten das Projekt in echtem Wikingergeist als marinehistorisches Experiment durch, um ein Bild von Schiffbautechnik und Seefahrt der Wikingerzeit zu gewinnen. Wir haben z.B. handgeschmiedete Nieten verwendet, Trosse aus Roßhaar geschlagen, ein Wollsegel hergestellt und Elchhäute als Schlafunterlage für die Besatzung nach alter Methode gegerbt. Sogar der Proviant an Bord entsprach der damaligen Zeit.

Im Sommer 1994 machten wir eine lange Reise auf der Ostsee. Leider bekamen wir vor der lettischen Küste einen Ruderschaden, und das Schiff erlitt beim Versuch, es zu bergen, Totalschaden. Das ganze Projekt und das dramatische Ende sind in dem Buch The Rus Project (1996, erhältlich in englischer, schwedischer und finnischer Sprache) dokumentiert.

Während des Winters 1995-96 haben wir einen neuen Nachbau hergestellt. Dieses neue Schiff wurde auf den Namen Heimløsa Rus getauft und im Sommer 1996 vom Stapel gelassen. Danach segelten wir auf europäischen Gewässern (Schweden, Deutschland, England, Frankreich). Im Sommer 1998 segelten wir im Mittelmeer (Italien, Griechenland, Türkei) und im 1999 im Schwarze Meer (Ukraine, Rußland). Dieser ”Eroberungszug” verlief im Sommer 2000 weiterhin in Russland entlang Don und Wolga nach Astrachan. Von Astrachan wurde unser Boot über Land nach Wiborg in Karelien transportiert. Im Sommer 2001 segelten wir nach Sipoo, Finnland. Seit Herbst 2001 ist die Heimløsa Rus in Besitz des Pohjanmaa-museums.

Seit 1994 haben wir auch Espeeinbäume gebaut und gesegelt. Nach einem Tekst des Kaisers von Byzanz aus dem 10. Jahrhundert benutzte das Rus-volk Espeneinbäume auf ihren Reisen in den Osten.
Diese Aktivitäen fuehrten im Jahre 2002 zum Herausgeben eines Buches ueber die Benutzung von Wasserfahrzeugen der Ostfahrer.

Das Rus-projekt ist in kultureller Hinsicht vielseitig, beruht auf freiwilliger Arbeit und wird ohne öffentliche Mittel durchgeführt. Unsere haupsächliche Tätigkeit ist experimentelle Archeologie auf dem Gebiet vorgeschichtlicher Seefahrt.

Weitere Informationen gibt der Leiter des Rus-Projektes:

Fredrik Koivusalo
Taimis väg 8
FIN - 25630 Finby

Gsm: +358-500-860545

email: fredrik.koivusalo@gmail.com

Der Verein Rus-fararna dankt für Ihr Interesse